Content-Ideen finden: Tipps & Tools für die Themenrecherche
„Was soll ich nur posten?“ oder „Worum soll sich der nächste Artikel drehen?“ – wer regelmäßig Content veröffentlicht, kennt den Struggle nur zu gut. Gerade, wenn du dir vorgenommen hast, in einer hohen Frequenz zu bloggen, zu launchen und zu posten, gehen die Ideen irgendwann aus.
Egal, ob du neue Content-Themen für Social Media, deinen Blog oder den nächsten Lead-Magneten brauchst, die in diesem Artikel vorgestellten Methoden zur Themenfindung werden dir mit Sicherheit helfen.
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- Konkrete Tool-Empfehlungen und Online-Quellen mit Link, damit du gleich loslegen kannst
- Anwendbar auf jede Branche und Zielgruppe
- Die Tipps sind (bis auf wenige Ausnahmen) komplett kostenlos!
Warum du nicht einfach „irgendwas“ veröffentlichen solltest
Um die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu erregen und eine Bindung zu ihr herzustellen, ist Content Marketing das perfekte Werkzeug. Aber wer selbst Content erstellt, weiß, wie zeitaufwändig das Planen, Produzieren und Verbreiten von Inhalten ist.
Passiert es dir manchmal, dass du aus Zeitdruck und Angst, nicht präsent genug in der Online-Welt zu sein, beliebig veröffentlichst? Also einfach „irgendwas“, Hauptsache Content?
Das ist keine gute Idee, denn erstens will deine Zielgruppe keinen langweiligen oder irrelevanten Content konsumieren und es besteht die Gefahr, dass sie das Interesse verlieren. Zweitens ist deine Zeit viel zu schade, um sie in die Erstellung von Inhalten zu stecken, die am Ende kaum performen.
Die gute Nachricht: Es gibt Unmengen von guten Themen da draußen. Du musst nur wissen, wie du sie aufspürst. Und das gilt garantiert für jedes Business und jede Zielgruppe.
Content-Themen finden: Die besten Recherchequellen
Für die Themenfindung im Content Marketing kannst du verschiedene Methoden nutzen. Ich empfehle dir, möglichst viele auszutesten und herauszufinden, welche Recherchequellen für dein Unternehmen und deine Zielgruppe besonders viel hergeben. Vergiss nicht, die aufgespürten Themen zu notieren!
Social Media
Soziale Medien sind vor allem eins: Orte des Austauschs. Damit bieten sie großartige Möglichkeiten, die Meinungen und Probleme deiner Zielgruppe zu ergründen. Denn auf Facebook, Instagram, Twitter und Co. teilen Menschen ihre Fragen, Probleme und Meinungen. Du musst nur herausfinden, wo sich die für dich relevanten Menschen aufhalten bzw. wie du ihre Beiträge findest.
Suche dann nach häufig auftauchenden Themen und verfolge Diskussionen – du kannst natürlich auch einsteigen und nachhaken oder eigene Fragen stellen. Sofern du ein eigenes Unternehmensprofil besitzt, bitte deine Follower über Posts direkt um ihre Meinung: Frage sie, welche Themen sie interessieren bzw. worüber sie mehr erfahren möchten. Dazu kannst du auch auf Umfragen zurückgreifen, die viele Plattformen inzwischen anbieten.
Online-Marketing-Tools
Smarte Helferlein: Tools, die in erster Linie im SEO-Bereich eingesetzt werden, können für die Themenrecherche unfassbar hilfreich sein. Diese Tools ziehen Daten aus Suchmaschinen und sozialen Netzwerken heran, um zu analysieren, wonach Internetnutzer*innen suchen und was ihnen gefällt. Manche bieten sogar Funktionen speziell für die Recherche von Content-Themen.
Viele dieser Tools sind leider relativ teuer. Eine kostenlose Möglichkeit für die Keywordrecherche bietet z. B. der Keywordplaner von Google Ads. Mitdessen Hilfe kannst du recherchieren, wonach Internetnutzer*innen bei Google suchen, und auf diese Weise auf neue Content-Themen stoßen. Um zu starten, gibst du für dein Unternehmen relevante Begriffe oder eine Website (deine eigene oder die eines Mitbewerbers) ein.
Ein weiteres kostenloses Tool ist AnswerThePublic, das häufig gesuchte Fragen zu einem beliebigen Begriff ausgespuckt.
Branchenmagazine
Egal, in welcher Branche du unterwegs bist, es gibt sicherlich Magazine (online oder offline), die sich mit den für dich und deine Kund*innen wichtigen Themen beschäftigen. Und wer könnte besser wissen, welche Themen spannend sind, als Journalisten und Redakteure, die tagtäglich darüber schreiben?
Mache also die für dein Unternehmen relevanten Branchenmagazine ausfindig und durchforste sie nach passenden Themen.
Web-Analytics
Auch deine Website kann einiges über die Interessen deiner Zielgruppe verraten und auf vielversprechende Themen hinweisen.
Schaue dir z. B. an, welche Suchbegriffe User eingeben, um auf deine Seite zu gelangen, wonach sie auf der Website suchen oder welche Beiträge am meisten gelesen werden. Das geht z. B. mit Google Analytics und der Google Search Console.
Just google it! Recherche kann so einfach sein – Google selbst stellt verschiedene Dienste zur Verfügung, die dir bei der Suche neuer Content- Ideen behilflich sein können. Und das komplett kostenlos.
Eine Möglichkeit der Recherche bieten die sogenannten „Related Searches“ (Ähnliche Suchanfragen), die am Ende der Suchergebnisseite angezeigt werden. Gib dafür einen beliebigen Suchbegriff ein und schaue, welche verwandten Suchbegriffe hier erscheinen. Vielleicht ist etwas dabei, an das du bisher noch nicht gedacht hast?
Schaue dir auch gleich an, welche Begriffe Google vorschlägt, wenn du einen Begriff in die Suchmaske eingibst (Google Suggest).
Ein weiteres nützliches Tool ist Google Trends. Mit diesem Google-Dienst lässt sich das Interesse an beliebigen Suchbegriffen ablesen. Prüfst du den Interessenverlauf über mehrere Jahre, werden saisonale Trends sichtbar.
Befragungen
Du kannst deine Kund*innen auch direkt fragen, was sie interessiert – etwa durch Umfragen, die du per Newsletter und Social Media verbreiten oder auch telefonisch durchführen kannst. Für größer angelegte Umfragen können professionelle Marktforschungsinstitute beauftragt werden.
Aber nicht nur deine Zielgruppe selbst kann dich auf neue Ideen bringen. Es lohnt sich auch, bei Mitarbeitern aus Sales, Kundenservice und Community Management nachzuhaken, mit welchen Fragen und Problemen sie besonders häufig konfrontiert werden. Wenn diese noch nicht abgedeckt werden, wäre das doch eine wunderbare Idee für neuen Content!
Foren und Fragen-Portale
Du fragst dich, wer heutzutage noch Foren nutzt? Tatsächlich eine ganze Menge Menschen! Sie suchen nach Antworten auf ihre individuellen Fragen zu den verschiedensten Themen – eine wahre Goldgrube für Content-Ideen!
Es lohnt sich, sowohl allgemeine Portale wie Quora und Gutefrage.de als auch themenspezifische Foren abzuklappern. Selbst zu den nischigsten Themen gibt es Foren, und hier tummeln sich die echten Fans. Zum Beispiel rund um Oldtimer, Karpfenangeln, Zwergspitze, Bonsaipflege und und und.
Entdecke also die Probleme, Fragen und Wünsche deiner Zielgruppe, indem du dir Fragen und die dazugehörigen Gesprächsverläufe ansiehst. Halte Ausschau nach häufig auftauchenden Themen – diese deuten auf ein besonders großes Interesse hin.
Strategische Content-Themenfindung: So gehst du vor
Um die richtigen Content-Themen zu finden, sie sinnvoll zu priorisieren und daraus gute Inhalte zu erstellen, solltest du strategisch vorgehen.
Beginnst du gerade erst mit Content Marketing und startest quasi bei null, empfehle ich folgende Vorgehensweise:
Positionierung
Die Basis für dein Content Marketing bilden deine Angebote und deine Expertise. Dafür gibt es zwei Gründe:
- Du kannst am besten über Themen sprechen, mit denen du dich richtig gut auskennst. Je größer die Expertise, desto größer der Mehrwert, den dein Content bietet.
- Mit deinem Content verfolgst du das Ziel, deine Zielgruppe (über kurz oder lang) an deine Angebote heranzuführen und sie zu Kund*innen zu machen.
Am Anfang solltest du dir deshalb Gedanken zu folgenden Fragen machen:
- Was bietest du an?
- Wo liegt deine Expertise? In welchen Bereichen kannst du Wissen weitergeben?
- Wo liegen deine Leidenschaften? Worüber sprichst du gerne?
- Was sind deine Werte?
- Was sind deine Botschaften?
- Welche Rolle möchtest du als Content Creator*in einnehmen?
Zielgruppendefinition
Guter Content ist relevant für deine Zielgruppe und erfüllt ihre Bedürfnisse, etwa in Form von Information, Beratung oder Unterhaltung. Daraus ergibt sich: Um guten Content zu erstellen, musst du deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse kennen.
Bevor es an die Themenrecherche geht, solltest du also erst einmal eine Zielgruppenrecherche durchführen. Wer sind die Menschen, die du mit deinen Angeboten erreichen willst? Definiere deine Zielgruppe so genau wie möglich (z. B. mit Hilfe einer Buyer Persona) und skizziere ihre Kundenreise bis zum Kauf und darüber hinaus (Customer Journey). Das erleichtert es dir, Themen zu identifizieren, die für deine potenziellen Kund*innen relevant sind (selbst lange, bevor sie den Kauf deiner Produkte oder Services in Erwägung ziehen). Auf diese Weise wirst du massenhaft Themen für neuen Content finden, versprochen!
Mehr Informationen zur Zielgruppendefinition findest du in meinem Artikel zum Thema Content-Marketing-Strategie.
Themen-Brainstorming
Bevor es richtig losgeht mit der Recherche, brainstorme Themen auf Basis deiner Positionierung und Zielgruppendefinition. Folgende Fragen können dir dabei helfen:
- Welche Themen rund um dein Unternehmen und deine Angebote könnten deine Zielgruppe interessieren?
- Mit welchen Themen beschäftigt sich deine Zielgruppe vor und nach dem Kauf? Denke dabei auch die Phase, in der deinen potenziellen Kund*innen noch gar nicht bewusst ist, dass sie deine Produkte oder Dienstleistungen brauchen könnten.
Diese erste Sammlung von Begriffen hilft dir dabei, später weitere, spezifischere Themen zu recherchieren. Denke deshalb auch daran, Synonyme und verschiedene Formulierungen zu berücksichtigen.
Themensammlung mit Hilfe verschiedener Recherchequellen
Die im Brainstorming gesammelten Begriffe und Themen bilden die Basis für eine tiefergehende Recherche. Nutze hierfür die oben genannten Recherchequellen wie soziale Medien, Online-Marketing-Tools, Kund*innenbefragungen, Foren etc.
Halte die recherchierten Themen in einem Dokument (z. B. einer Excel-Tabelle) fest.
Umfassende Keywordrecherche
Du hast nun eine längere Liste an möglichen Themen für deinen Content.
Ich empfehle nun, eine Keywordrecherche durchzuführen, also mit Hilfe eines Keywordrecherche-Tools Daten zu den gesammelten Begriffen zu erheben. Diese helfen dir dabei, die Themen zu strukturieren und zu priorisieren.
Themen priorisieren
Natürlich kannst du nicht alle Themen auf einmal abdecken. Content zu erstellen ist aufwändig und kostet Zeit. Deshalb solltest du die gesammelten Themen priorisieren. Ein wichtiges Kriterium dafür ist natürlich die Nachfrage, die unter anderem durch das Suchvolumen (monatliche Suchanfragen zu einem Begriff) widergespiegelt wird. Allerdings solltest du die Priorisierung nicht nur daran ausrichten. Weitere Kriterien, die eine Rolle spielen, sind
- Aktualität/Brisanz des Themas (Themen mit „Ablaufdatum“ haben Vorrang.)
- Wettbewerb (Themen, die noch nicht umfassend behandelt wurden, versprechen bessere bzw. schnellere Erfolge, z. B. was Website-Rankings angeht.)
- Relevanz und Conversion-Nähe (Themen, die direkt mit deinem Angebot zu tun haben, werden schneller zu Käufen führen und sind deshalb besonders interessant.)
- Expertise (Je besser du dich mit einem Thema auskennst und je mehr du dazu sagen kannst, desto größer wird der Mehrwert des Contents sein.)
Content erstellen und recyclen
Jetzt kann es endlich an die Content-Erstellung gehen!
Behalte im Hinterkopf, dass du Content wunderbar recyclen, also für verschiedene Kanäle aufbereiten kannst.
Beispiel: Aus einem ausführlichen Blogbeitrag kannst du mehrere Social-Media-Posts machen, die sich jeweils einem Aspekt des Themas widmen. So stellst du sicher, aus deinen Themen das meiste herauszuholen.
Vorhandene Themen sichten mittels Content Audit
Wenn sich schon eine Menge Content auf deinen Kanälen befindet, empfehle ich, dir vor der Themenrecherche erst einen Überblick zu verschaffen:
- Welche Themen wurden bereits abgedeckt, welche noch nicht?
- Gibt es Inhalte, die aktualisiert, erweitert oder verbessert werden sollten?
- Gibt es Inhalte, die recyclet werden können?
Vor allem bei Website-Content solltest du vermeiden, Themen doppelt abzudecken. Das kann mitunter zu Keyword-Kannibalisierung führen (und diese kann deine Suchmaschinenrankings verschlechtern), löst möglicherweise Verwirrung bei den Nutzer*innen aus und ist außerdem Zeitverschwendung.
Stattdessen kann es sich lohnen, ein Thema weiter „aufzudröseln“. Beispiel: Zusätzlich zu einem Blogbeitrag zu „Content-Themen“ könnte ich einen spezifischen Beitrag zu „Content-Themen für Branche XY“ oder zu einem bestimmten Tool für die Themenrecherche schreiben. Hier aber bitte vorher prüfen, ob eine Nachfrage besteht.