Content Hub: Erfolgsfaktoren, Beispiele & Best Practices

Content Hubs – ein Muss im modernen Marketing-Mix? Das Potenzial für SEO und darüber hinaus ist groß. Auf der anderen Seite verlangt der Aufbau und die Unterhaltung eines Content Hubs einiges an Arbeit ab. Also: Wann lohnt sich ein Content Hub und was ist für den Erfolg entscheidend?

Über die Autorin

Ich bin Elena, freiberufliche SEO-Content-Strategin und Texterin. Ich stehe Unternehmen bei der Planung, Umsetzung und Optimierung ihres Website-Contents zur Seite.

Elena Geiger

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Definition: Was ist ein Content Hub?

Ein Content Hub ist ein zentraler Ort auf einer Website, an dem alle Inhalte zu einem bestimmten Thema oder mehreren Themen gebündelt sind. Er fungiert als Content-Universum, in dem Nutzer leicht navigieren und tief in das Thema eintauchen können. Durch die strategische Strukturierung und Verlinkung der Inhalte entsteht ein starkes Netzwerk, das nicht nur deine Zielgruppe, sondern auch Suchmaschinen beeindruckt.

Content Hub, Corporate Blog oder Online-Magazin – wo liegt der Unterschied?

Alles Definitionssache! Mit dem Begriff Content Hub verbinden viele einen Knotenpunkt für ein umfangreiches Angebot multimedialer Inhalte. Ein Corporate Blog zeichnet sich per Definition durch chronologische Veröffentlichungen aus; oft geht es dabei um aktuelle Meldungen zum Unternehmen. Ein Online-Magazin hingegen bietet redaktionelle Inhalte mit einem journalistischen Ansatz. In der Praxis verschwimmen die Grenzen oft. Ich persönlich nutze den Begriff Content Hub als übergeordneten Begriff, unter den auch Blogs und Magazine fallen können.

Ein Content Hub ist ein Website-Bereich, wo nicht-transaktionale Inhalte veröffentlicht werden – zu Themen, die im Sales Funnel eher oben bis mittig angesiedelt sind.

Vorteile: Was bringt ein Content Hub?

Ein gut strukturierter und gepflegter Content Hub kann auf mehreren Ebenen zum Erfolg eines Unternehmens beitragen – insbesondere in den Bereichen SEO, Kundengewinnung und Branding.

  • Keyword-Rankings: Mit einem Content Hub können Keyword-Rankings zu Themen aufgebaut werden, die im Sales Funnel eher oben bis mittig angesiedelt sind.
  • Sichtbarkeit der gesamten  Website steigern: Außerdem gibt es Potenzial für den Aufbau von Links. Beides kann dazu führen, die Authority und damit Sichtbarkeit der gesamten Website in den Suchmaschinen zu erhöhen.
  • Nutzerbindung steigern: Ein Content Hub bietet Usern eine zentrale Anlaufstelle für hochwertige Informationen. Diese kann den ersten Kontaktpunkt mit dem Unternehmen darstellen und dafür sorgen, dass es positiv wahrgenommen wird.
  • Thought Leadership  aufbauen: Einzigartige und innovative fachliche Inhalte positionieren dein Unternehmen als führenden Experten in deinem Fachgebiet.
  • Angebote und E-Mail-Liste promoten: Indem Verweise auf Produkte, Dienstleistungen, Newsletter usw. in den Content integriert werden, können Leads generiert werden.
  • Material für Social Media: Auszüge aus Texten, Grafiken usw. können für Social Media angepasst werden und dort Reichweite generieren.

Extra-Vorteil: Volle Kontrolle

Im Gegensatz zu Social Media und anderen Portalen bist du bei deinem eigenen Content Hub alleinige*r Besitzer*in deiner Inhalte. Du hast die volle Kontrolle über Prozesse, Verknüpfungen und User Experience.

Unterschiedliche Strategien und Strukturierungsansätze für Content Hubs

Um zu entscheiden, welche Inhalte in den Hub aufgenommen und wie diese geplant und strukturiert werden sollen, können dir folgende Ansätze helfen:

1. Themen-Clustering

Inhalte können in Clustern, also zusammenhängenden Themen organisiert werden. Jedes Cluster besteht aus einem zentralen „Pillar-Content“, der einen Überblick über das Thema liefert, und mehreren davon abzweigenden „Cluster-Inhalten“. Wichtig ist,dass zusammenhängende Inhalte untereinander verlinkt werden. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Themen ganzheitlich abgedeckt werden und User einfach immer tiefer in ein Thema einsteigen können. Außerdem bietet er eine gute Verlinkungsstruktur und erleichtert die Planung, da Cluster für Cluster abgearbeitet werden kann.

2. Funnel-Ansatz

Inhalte können den Phasen eines Sales Funnels (klassischerweise Awareness, Consideration und Decision) zugeordnet werden. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass die Conversion bei der Content-Erstellung immer im Blick behalten wird: Inhalte werden so erstellt und miteinander verknüpft, dass User Schritt für Schritt durch den Funnel in Richtung Angebot geführt werden. Es kann auch mit mehreren Funnels für unterschiedliche Angebote gearbeitet werden: Dann wird z. B. ein Funnel nach dem anderen abgedeckt.

3. Integration von Thought-Leadership-Content

Thought Leadership bezeichnet die Positionierung eines Unternehmens als führender und wegweisender Experte in einem bestimmten Fachgebiet oder einer Branche – durch tiefes Fachwissen, einzigartige Perspektiven, innovative Ideen und die Fähigkeit aus, Trends vorherzusagen und zu beeinflussen. Um Thought Leadership zu transportieren, können Inhalte wie Fachartikel, Whitepaper,Präsentationen oder Fallstudien in die Content-Strategie integriert werden. Diese sind oft weniger SEO-relevant, aber dienen vor allem der positiven Markenwahrnehmungund Positionierung in der Branche.

Erfolgsfaktoren für Content Hubs

Viele Unternehmen haben Content Hubs – aber nicht alle sind damit wirklich erfolgreich. Was haben erfolgreiche Content Hubs gemeinsam? Hier die Erfolgsfaktoren, die du beim Aufbau eines Content Hubs beachten solltest:

  • Sorge für eine exzellente Content-Qualität

Der Content muss deine User überzeugen und besser sein als der der Konkurrenz. Das schaffst du, indem du dafür sorgst, dass sämtliche Inhalte aktuell, fundiert, interessant gestaltet und umfassend genug sind, um die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abzudecken. Das heißt: Setze auf Expertenwissen, Tiefgang und eine individuelle Note statt auf generischen KI-Content.

  • Schaffe eine großartige User Experience

Du kannst die besten und hilfreichsten Inhalte haben – ohne eine gute User Experience (UX) wird deiner Zielgruppe die Lust vergehen, sich damit zubeschäftigen. Deshalb: Design und Funktionalität müssen es Usern leicht und angenehm machen, durch deinen Content Hub zu navigieren und die Inhalte zu konsumieren. Heißt konkret: Achte auf schnelle Ladezeiten, funktionierende Links und Buttons, ein ansprechendes und zur Zielgruppe passendes Design, eine gut lesbare Schrift, ein übersichtliches Layout usw.

  • Binde Expert*innen ein

Achte darauf,dass deine Inhalte von Expert*innen verfasst und durch seriöse Quellen gestützt werden. Das stärkt das Vertrauen der Nutzer und – aufgrund von E-E-A-T – auch die Ranking-Signale für Suchmaschinen.

Tipp: Nutze euer internes Wissen: Hol dir fachliche Informationen und von Expert*innen ausden eigenen Reihen und stelle sie als Autor*innen im Beitrag vor. Das können bei einem Software-Unternehmen die Produktentwickler*innen oder Kundenbetreuer*innen sein, bei einer Kanzlei die Anwält*innen, bei einem medizinischen Produkt Ärzt*innen. Oft gibt es intern auch jede Menge Wissen darüber, was die Zielgruppe interessiert und welche Art von Content sie besonders nützlich finden könnte. Wenn es zu einem Thema kein internes Wissen gibt, kannst du externe Expert*innen ins Boot holen.

Was ist E-E-A-T?

E-E-A-T stehtfür Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness. Es handelt sich um ein von Google vorgestelltes Konzept für die Bewertung von Websites. Demnach werden Inhalte höher bewertet, wenn sie von Fachleuten erstellt wurden, Autorität in ihrem Themenbereich besitzen und vertrauenswürdig sind. Das Ziel ist, Nutzer mit qualitativ hochwertigen, verlässlichen Informationen zu versorgen.

  • Expertise: Fachwissen und tiefe Kenntnis des Themas.
  • Experience: Direkte Erfahrung mit dem Thema.
  • Authoritativeness: Anerkennung im jeweiligen Bereich (gemessen anhand von Links, Erwähnungen usw.).
  • Trustworthiness: Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit (gemessen anhand von technischerSicherheit, Vollständigkeit rechtlicher Informationen usw.).
  • Nutze interne Verlinkungen

Verknüpfe verwandte Inhalte, um eine bessere Nutzererfahrung und eine stärkere SEO-Wirkung zu erzielen. Denn je mehr interne Links auf eine URL eingehen,desto mehr Relevanz wird ihr gegenüber der Suchmaschine zugeschrieben.

  • Berücksichtige den Sales Funnel

Überlege, wiedu deine User über deine Inhalte entlang des Kaufprozesses führen kannst – von der ersten Informationssuche bis hin zur Kaufentscheidung. Dementsprechend kannst du Inhalte miteinander verknüpfen, Lead-Magneten anteasern und auf deine Angebote aufmerksam machen.

  • Stelle unterschiedliche Medienformate bereit

Überlege, welche Formate sich am besten eigenen, um den Bedürfnissen deiner Zielgruppe gerechtzu werden, z. B. Anleitungen im Videoformat, Informationen als Podcasts,Visualisierungen mit Infografiken, Inspiration in Form von Bilder-Kacheln, Beratung mit interaktiven Fragebögen und, und, und … Natürlich werden die Möglichkeiten durch Budget und Kapazitäten begrenzt, aber auch mit kleinen Mitteln lässt sich für Abwechslung sorgen und die User Experience verbessern.

Best Practice: Liebscher & Bracht – ein Beispiel für großartige Content Hubs

Wenn man mich nach Beispielen für gute Content Hubs fragt, komme ich sehr schnell auf Liebscher & Bracht zu sprechen. Die „Schmerzspezialisten“ betreiben Content Marketing at its best auf ihrer Website, auf Youtube und per E-Mail. Im Content Hub unter dem Menüpunkt „Gesundheitswissen“ auf liebscher-bracht.com finden Schmerzgeplagte vielfältige Informationen zu den Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen sowie Übungen und Ernährungstipps.

„Gesundheitswissen“: der Content-Hub-Bereich von Liebscher&Bracht

Mit dieser Strategie rankt die Website laut Ahrefs für hunderttausende Keywords und erzielt monatliche Traffic-Zahlen im 6-7-stelligen Bereich.

Traffic-Entwicklung der Domain liebscher-bracht.com. Quelle: Ahrefs

 

Schauen wir uns also das Erfolgsrezept des Content Hubs an:

  • Umfang

Das Content-Angebot deckt die alle typischen Schmerzbilder und ihre Ursachen ab, von Achillessehnen-Schmerzen bis zum Zähneknirschen. Dadurch finden nicht nur die meisten Schmerzgeplagten hier Antworten auf ihre Fragen – auch der Suchmaschine wird signalisiert, dass es sich um eine ganzheitliche Anlaufstelle zum Thema „Schmerzen“ handelt, was auf die Autorität der Website einzahlt.

Quelle: liebscher-bracht.com

  • E-E-A-T-Kriterien

Jeder Artikel vermittelt echtes Expertenwissen und Transparenz – Kriterien, die auf das E-E-A-T einzahlen. Und zwar durch Autorenboxen, die nicht nur den Autordes Artikels, sondern auch Prüfer und Reviewer angeben. Jede Person wird auf einer eigenen Seite vorgestellt, inklusive Lebenslauf. Drüber hinaus werden das Datum der Veröffentlichung und der letzten Aktualisierung sowie eine Liste der verwendeten Quellen mit Links bereitgestellt. Durch diese Elemente wird Vertrauen geschaffen und die Richtigkeit der Informationen nachgewiesen. So detailliert wie hier habe ich das noch bei kaum einem anderen Content Hub gesehen.  

Quelle: www.lieber-bracht.com

  • Format-Vielfalt

In den Artikeln ergänzen sich Text, Videos (Youtube-Embeds) und Grafiken, sodass die Information ideal aufgenommen werden können. Beispielsweise lassen sich Übungen am besten in Videoform vermitteln; zur Veranschaulichung von Körperaufbau und-vorgängen eignen sich Grafiken besonders gut. Texte werden durch Formatierungen (Stichpunkte, Checklisten, Mehrspaltigkeit, Zitate, Hervorhebungen usw.) abwechslungsreich und lesbarer gestaltet.

Quelle: www.liebscher-bracht.com

  • Hervorragende Content Qualität

Hochwertige und ansprechend gestaltete Medienformate lassen den Inhalt nicht nur professioneller erscheinen – man konsumiert ihn auch lieber. Die hochwertigen Grafiken undVideos sowie das gesamte Webdesign sind mit Sicherheit ein Grund,warum der Content von Liebscher & Bracht so erfolgreich ist.

Quelle: www.liebscher-bracht.com

  • Funnel-Strategie

In jedes Stück Content sind Formulare oder Banner integriert (z. B. für Newsletter oder Ratgeber-Downloads),die den User weiter in den Funnel hineinziehen. So werden Interessenten nach und nach an die Marke gebunden und an die kostenpflichtigen Angebote herangeführt.

Quelle: www.liebscher-bracht.com

Schritt für Schritt einen Content Hub planen und aufbauen

Für den langfristigenErfolg eines Content Hubs sind zwei Dinge entscheidend: Eine gute Strategie und Ausdauer. Dazwischen gibt es natürlich noch einige weitere Dinge zu klären, zu organisieren und zu beachten.

1. Strategie erstellen

Du brauchst eine Strategie, um später Maßnahmen abzuleiten und zu priorisieren.  Es geht darum, die Rahmenbedingungen zu klären

  • Definiere Ziele und Zielgruppe: Wer soll primär mit den Inhalten angesprochen werden? Und was soll erreicht werden – Produktverkäufe? Potenzielle Mitarbeiter*innen überzeugen? Wahrnehmung als kompetenter Kooperationspartner innerhalb der Branche?
  • Führe eine Wettbewerbsanalyse durch und identifiziere Chancen: Wo gibt es Lücken, was könnte man besser machen, wie könnte sich dein Unternehmen hervorheben?
  • Bestimme die Hauptthemen: Welche Themen hängen direkt mit euren Angeboten zusammen, wo gibt es im Unternehmen die größte Expertise, für welche Themen wollt ihr euch als Thought Leader positionieren?

2. Ressourcenplanung

  • Stelle sicher, dass du über die notwendigen Ressourcen verfügst. Es werden Expertise und Kapazität benötigt für: SEO (Keyword-Strategie, Textplanung- und optimierung), Planung und Organisation der Inhalte, Texten, ggf. Erstellung verschiedener Medienformate. Wenn dir Ressourcen fehlen, kannst du dich von externen SEO-Expert*innen und Texter*innen unterstützen lassen.
  • Identifiziere interne Wissensquellen und sammle im Rahmen eines Content Audits bereits vorhandene Inhalte.

Extra-Tipp:

Wenn bereits Content auf deiner Website oder auf anderen Kanälen existiert, ist ein Content Audit Pflicht. Hierbei werden vorhandene Inhalte gesichtet und geprüft, ob diese verwertet, optimiert oder gelöscht werden können. So vermeidest du mehrfachen Aufwand und doppelten Inhalte.

3. Content-Plan erstellen

  • Erstelle einen Redaktionsplan, in dem Themen nach Potenzial und Ressourcen priorisiert werden.
  • Integriere ggf. weitere Kanäle wie Social Media und Newsletter.

4. Architektur bereitstellen

  • Stelle ein CMS bereit, um die einzelnen Inhalte zu organisieren.
  • Entscheide, wo sich der Hub befinden soll: in einem Verzeichnis, auf einer Subdomain oder auf einer separaten Domain (Empfehlung: Verzeichnis für größtmöglichen SEO-Effekt).
  • Entscheide, wo auf der Website der Hub verlinkt werden soll.
  • Gib dem Content Hub einen Namen. Gängige Begriffe sind Blog, Magazin, Insights, Ressourcen, Knowledge Center, Themenwelt.

5. Content-Design

  • Lege fest, wie unterschiedliche Content-Formate wie Überschriften, Aufzählungen, Zitate, Tabellen, Infoboxen etc. dargestellt werden sollen. Möglicherweise ist vieles bereits durch euer Webdesign festgelegt, doch hier sollte noch einmal kritisch hinterfragt werden, ob die Formatierungen eine ausreichend gute User Experience bieten.

6. Umsetzung

  • Erstelle qualitativ hochwertige Inhalte, die besser sind als die der Konkurrenz.
  • Sorge dafür, dass die Inhalte über interne Verlinkungen sinnvoll miteinander verknüpft sind. Dabei solltest du besonders wichtige Seiten strategisch priorisieren.
  • Optimiere Inhalte regelmäßig basierend auf Performance-Daten.

5. Monitoring und Anpassung

  • Überwache die  Performance deines Content Hubs.
  • Passe die Strategie basierend auf Daten und Feedback kontinuierlich an.

Ein erfolgreicher Content Hub erfordert kontinuierliche Pflege und Engagement. Denk daran, dass es sich hier um einen Marathon handelt, nicht um einen Sprint. Und wenn du Unterstützung benötigst, solltest du nicht zögern, SEO-Profis und erfahrene Texter*innen hinzuzuziehen, um die beste Qualität sicherzustellen.

Für den langfristigen Erfolg eines Content Hubs sind zwei Dinge entscheidend: Eine gute Strategie und Ausdauer.

 

Du möchtest alleine oder mit deinem Team einen Content Hub aufbauen, der eure Website nach vorne und zuverlässig organischen Traffic bringt? Ich kann euch strategisch und beratend zur Seite stehen.